Dienstag, 6. März 2018

London 2018


Der FCK ist als Tabellenletzter der zweiten Liga unterwegs - das schreit förmlich nach internationalen Fußball. Ziel war endlich wieder London. Der letzte Besuch war ja auch bereits über 10 Jahre her. Nachdem bereits im Sommer 2016 über Tottenham und Wembley nachgedacht wurde, war es nun an der Zeit. Da dieses Jahr auch die Premier League-Spiele im Wembley stattfinden, konnten man besser an Karten kommen. Und so sollte es auch passieren. Es blieb abzuwarten, was das Volunteer für uns zu bieten hatte. Schließlich ging es zu einem WM-Endspiel-Stadion, da sollte was machbar sein

Samstag morgen 03:00 Uhr - War das gerade wirklich mein Wecker??? 03:10 Uhr - jepp, es war der Wecker. Leck mich doch am A***h ist das früh, und kalt, und hungrig war ich auch *mimimi* Katsche und ich hatten definitiv schon bessere Ideen, als morgens um 06:45 Uhr ab Hannover auf die Insel zu fliegen. Ich weiß zwar nicht mehr, wann, aber bestimmt. London Pride schmeckt ja generell nicht so mega gut, auf dem Weg zum Bahnhof aber noch weniger. Das Volunteer hat sich erstaunlich zurückgehalten. Alle Bahnen pünktlich, keine Probleme am Flughafen, alles gut. Erst beim Boarding gab es einen kurzen Aufschrei. Der Scanner leuchtet rot und gibt einen langen Signalton. Jawoll, na bitte es geht doch. Tja, Pustkuchen, kostenloses Upgrade auf Business-Class mit Frühstück for free.

Eine pünktliche Landung später ging es rein in das Touriprogramm. Buckingham Palace, HardRockCafe und die City samt Pubs am Covent Garden, Leicester Square und Piccadilly Circus. Besonders krass finde ich ja den Lego Store mit den mega großen Nachbauten von Big Ben und Telefonzelle. Noch heftiger war aber die M&M's-World gegenüber. Die spinnen doch, die Briten. Vier (!) Etagen voll mit M&M's und sonstigem Merchandise zu den Süßigkeiten. Du ahnst es nicht...












Dann wurde es aber Zeit für Wembley. Von der Underground-Station Wembley Park ist das Stadion schnell zu erreichen. In der Ferne erhob sich der Koloss aus Beton und Stahl. Verdammt eindrucksvoll dieses Stadion.
Doch zunächst noch eben den Rucksack im benachbarten Hotel abgeben, um die nächste Überraschung zu erleben. Executive hieß das Zauberwort. Warum auch immer wir dieses bekommen haben, so durften wir abends noch kostenlos an die Getränkereserven der Rooftop-Bar mit Blick aufs Wembley.
Der Einlass in das Stadion ging recht flott und über drei Rolltreppen gelangte man leicht zu seinem Block. Hier haben die Planer und Erbauer des Stadions echt ganze Arbeit geleistet. Auch im Innenbereich ist das weite Rund mega beeindruckend. Das Wembley gehört in meinen Augen zu den schönsten Stadien der Welt. Das Essen war aber eher nicht die gehobene Klasse. Da besteht besonders auch beim Bedienen erheblicher Nachholbedarf. Die Verkäufer mussten das Bier selbst zapfen, sofern sie es nicht auch noch vergessen haben. Nach einem energischen Vorsprechen gab es dann doch die komplette Bestellung. Das Bier musste aber im Umlauf getrunken werden. Auf den Rängen gab es strengstes Alkoholverbot. Gleiches gilt auch für das Stehen, Pyros und ganz viel mehr. Wenn die Verbote nicht schon genug wären, kann man an die Security eine SMS schicken mit Block/Reihe/Sitz des Unruhestifters. Also Petzen für Feiglinge. Unglaublich.

Die Stimmung hatte ich mir ehrlich gesagt besser erhofft. Klar, das Wembley ist nicht die Heimat der Spurs, aber Gesänge kann man eigentlich schon erwarten. Es wurde zwischendurch zwar auch richtig laut, aber die "klassische" englische Stimmung war eher von den den Huddersfield-Fans zu hören. Allerdings gab es häufiger Szenenapplaus für die Spieler. Dafür lief das Spiel wie erwartet. Die Spurs waren klar besser und gewannen verdient 2:0.
Auch hinterher kamen alle gut wieder weg, ohne dass es extreme Verzögerungen gab. Respekt.






Wie bereits erwähnt konnte man hinterher in der 9. Etage des Hotels mit Blick auf das Stadion eine Nachbesprechung machen.

Der Sonntag war dann schon eher vom Volunteer beeinflusst. Ursprünglich war ein Besuch der Hackney Marshes bei der Sunday League und dem benachbarten Olympiagelände von 2012 geplant. Leider waren sämtliche Partien der Witterung der letzten Tage zum Opfer gefallen. Dann bleiben wir halt bis zur Öffnung des Spurs-Shop noch im Hotel. Unnötig haben wir die Zeit vertrödelt (inklusive klaffender Wunde beim Rasieren), um dann festzustellen, dass Google eben doch nicht alles weiß. Der Shop war dicht. Stattdessen vielleicht eine Stadionführung? Nein, 20 Pfund sind dann doch zuviel.
Zumindest zum London Stadium im Olympic Park, der neuen Heimat der Hammers, sind wir dann doch noch aufgebrochen. Nun kam das Volunteer langsam in Schwung. Unser Ziel war verdammt schwer zu erreichen. Irgendwie waren auf allen Linien Baustellen, die uns von unserem Vorhaben abhielten. Dennoch haben wir auch dem komplizierten System aus Under- und Overground getrotzt und schließlich Stratford erreicht. Das ehemalige Brachland ist komplett bebaut worden und sieht schon nicht schlecht aus. Über eine Brücke am Aqua-Center vorbei kamen wir auf das London Stadium zu. Eine schicke runde Schüssel, die sich da hervorhob. Und genau das ist trtz aller Schönheit das Problem. Ähnliches haben wir erst tags zuvor im Wembley Park erlebt. Es ist irgendwie austauschbar. Wenn das Nationalstadion so hervorgehoben wird samt extraklasse Hotels drumherum, dann ist das von mir aus in Ordnung. Aber West Ham United ist ein Arbeiterverein, der Upton Park lag mitten im Wohngebiet, umgeben von Pubs, Reihenhäusern und engen Straßen. Das ist der Londoner Fußball, wie ich ihn 2008 kennengelernt habe. Davon hat sich West Ham entfernt. Ansonsten ist der Olympic Park nicht unbedingt der Hot Spot schlechthin. Zumindest wenn kein Fußball stattfindet.



Der Reiseführer hat es geschrieben. Man sollte auch abseits der belebten Straßen und Plätze gehen, um ein anderes London kennenzulernen. Unser nächstes Ziel auf der Liste war der Brick Lane Market. The Ribman war uns aus der TV-Show "Kitchen Impossible" bekannt und laut Homepage hat er Sonntags einen Stand auf dem Brick Lane Market. Von der Haltestelle Aldgate East ging es los Richtung Brick Lane. Alter, was laufen hier für kranke Gestalten und Freaks herum. Das ist wohl dieses andere London, das genannt war. Der Brick Lane Market ist allerdings extrem cool. In den engen Gassen mit den Graffitiwänden waren unzählige kleine Verkaufsstände, Markthallen in ehemaligen Parkhäusern und Flohmärkte zu finden. Und den Ribman haben wir tatsächlich auch getroffen. Das Essen war verdammt gut, richtig verdammt gut. Der Ribman persönlich ist auch lässig drauf und viel am schnacken.






Ohne Kitchen Impossible hätten wir diese Erfahrung nie gemacht. In diese Ecke von London hätten wir uns garantiert nicht gewagt, wenn es den Ribman nicht gebe. Da soll noch mal jemand sagen, dass Fernsehen nicht bildet. Und in einen Tweet des Ribman haben wir es tatsächlich auch geschafft

Frisch gestärkt konnten wir dann den Bahnhof Liverpool Street suchen. Die Wegweiser waren dermaßen willkürlich in die Landschaft geworfen, dass es echt lang gedauert hat. Naja, auch so kann man andere Seiten und Straßen von London entdecken.
Zum Abschluss sollte es dann doch noch etwas typisches Sightseeing geben. Trafalgar Square, London Eye und Big Ben sollten auch noch entdeckt werden. Schönen Dank auch, dass Big Ben komplett von Baugerüsten umgeben war.
Die Tour war echt klasse. Zwar mega anstrengend durch frühes Aufstehen, sehr viel Bewegung und wenig Schlaf. Es hat sich dennoch gelohnt. Ich denke mal, dass ich nicht wieder 10 Jahre warten werde,bis ich wieder nach London fliege.










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